5-2023

Astafeva, Tatiana; Greiner, Rasmus; Schumacher, Julia & Weber, Thomas. (2023, June 30). dokART Lecture 24.01.2023: Videoessay "Tanz der Gespenster. Zur Politik der Überläuferkomödie" von Tatiana Astafeva und Rasmus Greiner gefolgt von einer Podiumsdiskussion mit Tatiana Astafeva, Rasmus Greiner, Julia Schumacher und Thomas Weber. In TraMeTraMi: Vols. 5-2023. Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.8098878 

Videoessay: "Tanz der Gespenster. Zur Politik der Überläuferkomödie" gefolgt von einer Podiumsdiskussion mit Tatiana Astafeva, Rasmus Greiner, Julia Schumacher und Thomas Weber am 24.01.2023. 


Als Überläuferfilme werden Spielfilme bezeichnet, die in den letzten Jahren des NS-Regimes produziert wurden, aber erst nach dem Krieg in West- oder Ostdeutschland ihre Premiere hatten. Mehr als die Hälfte dieser Filme waren Komödien, viele mit Publikumslieblingen wie Johannes Heesters, Heinz Rühmann und Theo Lingen. In der Überläuferkomödie treffen normative Ausprägungen der NS-Ideologie auf transformative Kräfte. Diese komplexe Kombination aus Kontinuitäten und Brüchen, Reminiszenzen und Differenzen macht die Filme zu einem ebenso vielschichtigen wie auch prekären Forschungsgegenstand, der sowohl NS-konforme als auch subversive Potenziale enthalten. Das Videoessay TANZ DER GESPENSTER zeigt am Beispiel zahlreicher Produktionen, wie vielfältig aber auch versteckt sich Politik und Ästhetik überschneiden können. Die teils jahrelange Produktionszeit und die mitunter erst nach dem Krieg erfolgte Fertigstellung der Filme resultierte in höchst differenten und inhomogenen Konstellationen. Diesen umrisshaft aufscheinenden und wieder verschwindenden Spuren der Überläuferkomödien forscht das Videoessay nach.